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Burg (Spreewald), niedersorbisch Bórkowy (Błota), ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße im Osten von Brandenburg. Sie ist seit 2005 ein staatlich anerkannter Ort mit Heilquellenkurbetrieb. Burg wird vom Amt Burg (Spreewald)verwaltet, dessen Sitz sich in der Gemeinde befindet.
Kahnfahrt durch den Hochwald in Burg
Burg als typische Streusiedlung auf 35 km² liegt im Zentrum des Oberspreewaldes etwa 20 km nordwestlich von Cottbus.
In der intakten Spreewaldlandschaft gibt es 300 Wasserläufe, die Fließe genannt werden.[2] Eines der längsten ist das Große Fließ, welches im Norden der Gemarkung u. a. den Hochwald durchquert und einen Teil der Nordgrenze bildet. Der etwa 1000 km² große Hochwald wurde als landschaftlich einzigartiges Gebiet von der UNESCO zur Schutzzone 1 (höchste Schutzklasse) erklärt.[3]
Durch das geringe Gefälle hat sich die Spree zu einem Binnendelta mit vielen Fließen und Kanälen verzweigt und somit Kaupen gebildet. Burg gehört zum Biosphärenreservat Spreewald. Die Gemeinde liegt im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben. Öffentliche Gebäude und Einrichtungen, Straßen, Wege, Plätze und Brücken werden schrittweise zweisprachig beschriftet.
Während die Ortsteile Burg-Dorf und Müschen die normale Bebauung eines Dorfes haben, sind die ehemaligen Gemeinden Burg-Kauper und Burg-Kolonie als Streusiedlungen entstanden. Die Gehöfte sind auf Grund der Relief- und Wasserverhältnisse auf Kaupen angelegt, räumlich weitflächig verteilt und von Feldern, Wiesen und Waldflächen umgeben, so dass eher der Eindruck einer Parklandschaft als einer geschlossenen Ortschaft entsteht.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde umfasst neben dem Kernort Burg (Spreewald) den Ortsteil
Müschen, niedersorbisch Myšyn – 21,4 % der Bevölkerung haben Sorbischkenntnisse (Stand 1995).[4] Zum Ortsteil Müschen gehört auch der Wohnplatz Paulicks Mühle (Pawlikojc Młyn)[5]
sowie die zu Burg (Spreewald) gehörenden Gemeindeteile:
Burg-Dorf (Wobsedne Bórkowy)
Burg-Kauper (Kupaŕske Bórkowy) – 15,7 % der Bevölkerung mit Sorbischkenntnissen
Burg-Kolonie (Prizaŕske Bórkowy) – 20,6 % der Bevölkerung mit Sorbischkenntnissen
Die Gemeindeteile der Gemeinde Burg (Spreewald) haben nicht den Status eines Ortsteils mit Ortsbeirat.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Frühzeit bis 17. Jahrhundert[Bearbeiten
Bronzezeitlicher Kultwagen aus Burg (Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin)
Evangelische Kirche in Burg
Die ältesten Anzeichen einer Besiedlung in der Jungsteinzeit und Bronzezeit finden sich auf dem Schlossberg (62 m) nördlich von Burg-Dorf. Bei Regulierungsarbeiten an der Spree im Jahr 1876 fanden Arbeiter einen bronzezeitlichen, dreirädrigen Kultwagen. Sein Alter wurde von Experten auf über 3000 Jahre bestimmt und gilt somit als Nachweis der Besiedlung dieser Region im Spreewald. Nach den germanischen Semnonen siedelten sich um das Jahr 600 Sorben, auch Wenden genannt, hier an. Um das Jahr 1000 ließ der polnische König Bolesław I. Chrobry an dieser Stelle eine Burg bauen, die damals eine der größten Burganlagen nördlich der Mittelgebirge war. Von dieser Burg leitet sich möglicherweise auch der deutsche Ortsname ab.
Bei den damaligen harten Lebensbedingungen war die Urbarmachung des Niedermoorbereiches im Gebiet von Burg sehr schwierig, da fast alles mit Kähnen bewerkstelligt werden musste. Die Häuser wurden aus Holzbohlen gebaut und mit Reetgedeckt, wovon es noch viele bis zu 300 Jahre alte gibt.[3]
Burg wurde erstmals in einer Urkunde vom 29. September 1315 erwähnt,[6] als eine Besitzung aus der Herrschaft Lübbenau verkauft wurde. Damit ging auch das Recht zur Fischerei an den neuen Besitzer über. Zu dieser Zeit lebten rund 300 Einwohner in dem Dorf, in dem auch bereits eine Mühle erwähnt wurde. Der Ort gelangte dabei aus dem Besitz Bodo des Älteren von Ileburg an den Ritter Christian von Langen und dessen Söhne. Chronisten vermuten, dass eine Überschwemmung mit einer anschließend einsetzenden Hungersnot Bodo den Älteren zu diesem Schritt zwang. 1535 wurde die Reformation in Burg eingeführt. Im gleichen Jahr wird die Schriftsässigkeit nach Cottbus zugewiesen. Friedrich von Brandenburg ließ 1602 eine Hufenrolle anlegen. Sie ergab für die Burg sechs Hufner, 51 Gärtner, drei Kötter sowie einen Müller, die insgesamt 28,5 Hufe bewirtschaften. Aus dem Jahr 1637 ist erstmals eine Schule überliefert. In den Jahren 1691 bis 1699 kam es jährlich zu einem Hochwasser, das erhebliche Teile der Ernte vernichtete.
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